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Gewicht, Doppelkinn, schwerfällige Bewegungen, Hautfarbe, Körpergröße, Haar- und Augenfarbe - alles irrelevant, wenn es um Meinung, Politik oder Glaube zu gehen hat. Dann gelten eben wirklich nur Argumente und nicht Bauchgefühle. Zunehmenden muss aber beobachtet werden, dass beispielsweise in der Öffentlichkeit stehende Menschen - Politiker, Schauspieler, Amtsträger der Kirche - auf ihr Äußeres oder erkennbares biologisches Geschlecht reduziert werden.
Aussehen spielt nun mal in zwischenmenschlichen Beziehungen eine nicht zu leugnende, große Rolle: Beinahe sofort - sozusagen auf den ersten Blick - entscheidet der Mensch unbewusst, wie er ein Gegenüber "einordnet". Das ist das Animalische, das Archaische, das "Wilde" und in grauen Vorzeiten auch überlebenswichtige Erbe der menschlichen Natur.
Weiterlesen: Wie man schlagartig verliert
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Der Ruf nach Basisdemokratie wird immer lauter, auch wenn politische Institutionen schon längst nicht mehr über die Zukunft der westlichen Welt entscheiden. Das Geschick unserer Länder wurde bereits vor langem in die Hände einiger weniger Organisationen gelegt und während sich am Horizont die Schlacht der Giganten abspielt, zwischen Handelszonen, neuen Wirtschaftsmächten und global agierenden Finanzmärkten, begnügen wir uns mit Debatten über eine Scheindemokratie, deren Auftreten bestenfalls folkloristische Gemüter bewegt.
Weiterlesen: Rechtsstaat vs. Verordnungsstaat
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Der Begriff der Staatsgewalt hatte für mich zeitlebens etwas Abstraktes. Sie traf mich, wenn überhaupt, meist nur sehr indirekt. Steuern mussten bezahlt werden, Gesetze eingehalten, Regeln im Straßenverkehr bargen bislang das größte Konfliktpotential, wobei gerade dort bei Fehlern meinerseits die Einsicht und Bereitschaft zur Begleichung eines etwaigen Bußgeldes Hand in Hand gingen.
Ich wusste mich in einem stabilen und transparenten Staatssystem geborgen, auch wenn mir der Sinn von Wahlen eher zur Beruhigung denn als Werkzeug politischer Lenkung erschien. Ich hätte mich aber durchaus in einer Partei engagieren können, so dachte ich, wenn ich eigene Ideen einbringen wollte, und natürlich habe ich die Mär der unabhängigen Gewalten, der Legislative, Judikative und Exekutive geglaubt.
Bei all den unterschiedlichen Auffassungen zu staatstheoretischen und weltanschaulichen Fragen bin ich stillschweigend immer davon ausgegangen, dass zumindest der maßgebliche Teil der Staatsdiener tatsächlich das Wohl der Bevölkerung im Auge hatte und nach bestem Wissen und Gewissen die Geschicke dieses Landes in die Richtung lenkte, die ihm für alle am zukunftsträchtigsten erschien.
Diesen Glauben habe ich verloren.
Weiterlesen: Something is rotten in the state of Germany
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Dass sich jemand diskreditiert, der einen Angriffskrieg führt, darüber braucht kein weiteres Wort verloren zu werden. Doch mit dem offenkundigen Verweis auf die Schuld des Einen ist es für andere Beteiligte nicht getan. Das wäre zu einfach.
Die Frage, ob ein jeder sein Möglichstes zur Deeskalation beigetragen hat und inwieweit man effektiv zu einer Beruhigung der aktuellen Lage beiträgt, ist durch den Verweis auf den Schuldigen längst nicht geklärt.
Weiterlesen: Ein steiniger Weg liegt vor uns
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Die gute alte Zeit
In der Rückschau liegen die Ereignisse stets klar und strukturiert vor. Man erkennt, wie beiläufig, beinahe zwangsweise sich das Eine aus dem Anderen ergibt. Mitten aus dem Geschehen heraus, wenn noch alle Optionen offen scheinen, wenn man im Dschungel der täglich auf einen einprasselnden Informationen den Überblick verliert oder ihn gar nicht erst gewinnt, sieht es anders aus.
So schlimm wird’s schon nicht werden. Es gibt ja viele kluge Köpfe, die von der Sache überzeugt sind. Niemand möchte etwas Schlechtes, alle haben letztlich positive Motive, auch wenn mal jemand übers Ziel hinausschießt. Im Großen und Ganzen geht es uns ja immer noch sehr gut und wenn wir zusammenhalten, werden wir die Durststrecke überwinden und gestärkt aus der Situation hervorgehen.
Weiterlesen: Auf dem Weg in eine bessere Welt.