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Die gute alte Zeit
In der Rückschau liegen die Ereignisse stets klar und strukturiert vor. Man erkennt, wie beiläufig, beinahe zwangsweise sich das Eine aus dem Anderen ergibt. Mitten aus dem Geschehen heraus, wenn noch alle Optionen offen scheinen, wenn man im Dschungel der täglich auf einen einprasselnden Informationen den Überblick verliert oder ihn gar nicht erst gewinnt, sieht es anders aus.
So schlimm wird’s schon nicht werden. Es gibt ja viele kluge Köpfe, die von der Sache überzeugt sind. Niemand möchte etwas Schlechtes, alle haben letztlich positive Motive, auch wenn mal jemand übers Ziel hinausschießt. Im Großen und Ganzen geht es uns ja immer noch sehr gut und wenn wir zusammenhalten, werden wir die Durststrecke überwinden und gestärkt aus der Situation hervorgehen.
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Es soll Menschen geben, die „Würde“ für den Konjunktiv von „Werden“ halten. Andere denken an etwas Erhabenes, wenn sie diesen Begriff hören. Für die meisten aber dürfte der im Grundgesetz so prominent verankerte Terminus schlicht und einfach „wertvoll“ bedeuten.
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Die auch hier schon gestellte Frage nach der Perspektive, nach dem, was den Bürgerprotesten gegen die aktuellen politischen Einschränkungen folgen soll, ist mittlerweile immer häufiger zu vernehmen. Ich möchte hier den Versuch wagen, ein paar Eckpunkte anzusprechen, über die man sich Gedanken machen sollte.
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Es scheint sich etwas zu tun, in Deutschland. Menschen gehen auf die Straße. Auch wenn Politik und Medien lange versucht haben, die Zahlen herunterzuspielen, es sind viele Tausende, einige sprechen von deutschlandweit hunderttausenden von sogenannten Spaziergängern, denn Demonstrationen werden kaum genehmigt, bzw. wenn sie genehmigt werden, dann in sehr beschränkter Anzahl und an unattraktiven Orten.
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Nun schon im zweiten Jahr wird dem Neujahrsschießen ein Riegel vorgeschoben. Leuchtraketen, Böller und ähnliche Ausrüstung darf nicht verkauft werden, Veranstaltungen sind auf zehn Personen begrenzt. Was das mit Gesundheitsvorsorge zu tun hat, bleibt weitgehend offen.
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Ich mag sie nicht, die Begriffe „Kapitalismus“ und „Sozialismus“. Sie lenken von tatsächlichen Problemen ab und sind historischer Natur, ihre Zeit war das 18. Jahrhundert. Auch handelt es sich bei dem Begriffspaar um keine echten Gegensätze, sondern um zwei Seiten der selben Medaille: Einer baut auf, der andere verteilt. Oder so ähnlich.
Im Grunde sind beide Aspekte zur Beschreibung eines komplexen gesellschaftlichen Zusammenlebens völlig ungeeignet, da sie inhaltlich vorbelastet sind und nur bedingt zur Lösung heutiger Probleme taugen. Besonders auffällig und zugleich auch folgenreich zeigt sich das im Gesundheitswesen.
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Die Menschen gehen auf die Straße. In kleinen Orten wie auch in großen Städten. Menschen, die bislang meist ein eher unauffälliges Leben geführt haben: Familien, Berufstätige, nicht arm oder sozial abgehängt, sondern oft aus Positionen mit Verantwortung heraus und durchaus mit gesellschaftlich anspruchsvollen Aufgaben.
Juristen, Informatiker, Handwerker, Ärzte und Pflegepersonal sowie viele andere Bereiche, von Heilberufen bis zum Handel oder der Industrie – man findet eine bunte Mischung. Auch politisch bilden die Spaziergänger, wie sie sich neudeutsch nennen, keine homogene Gruppe. Viele stammen aus dem Milieu der frühen Alternativen – also der Grünen Alternativen Liste, wie es damals hieß. Andere sind religiös motiviert, stammen dem ehemaligen Umfeld der Unionsparteien, sind gar zur AfD abgewandert, aber ebenso sind nicht wenige Libertäre oder gar Linke auf den Zügen zu finden.